ENI Nr. 04700060 - MMSI Nr. 211661590 10. Aug. 2022

MS Harley

Bild: MS Harley vor der Schleuse Besigheim
MS Harley vor der Schleuse Besigheim
MS Harley ist ein Binnenschiff mit langer Geschichte. Bereits 1928 startete sie ihre Kariere als Schleppkahn Dibeno und wurde erst 1966 motorisiert. In seiner 96-jährigen Geschichte wurde das Schiff immer wieder umgebaut, verlängert und wieder verkürzt.

Zwar kann man den Neckar nicht als ihr Haupteinsatzgebiet bezeichnen, dennoch findet sie sich von Zeit zu Zeit immer wieder hier ein.

Geschichte des GMS Harley

1928 Schleppkahn Dibeno

Bild: Das Vorschiff der MS Harley.
Das Vorschiff der MS Harley.
Bild: Der Steuerstand des GMS Harley.
Der Steuerstand des GMS Harley.
Bild: Die Heckansicht des GMS Harley mit dem großen mittigen Anker und dem Schubgeschirr.
Die Heckansicht des GMS Harley mit dem großen mittigen Anker und dem Schubgeschirr.
Bild: Neben dem Führerhaus liegen offenbar noch Überbleibsel der Piratenzeit als MS Black Pearl.
Neben dem Führerhaus liegen offenbar noch Überbleibsel der Piratenzeit als MS Black Pearl.
1928 als Schleppkahn Dibeno in den Niederlande erbaut. Bauwerft war die Vuijk & Zn in Capelle a.d. Ijssel. Das Schiff trug seinerzeit die Baunummer 549. Der Kahn ist knappe 80 Meter lang und kann 1372 Tonnen tragen.
Kunde war die Dibeno Sleepschip NV in Rotterdam, welche das Schiff bis 1949 betrieb.

1949 Schleppkahn Dibeno

1949 geht der Schleppkahn an die Gebrüder Hoff in Neuburg an der Donau (Bayern), welche das Schiff unter selben Namen weiterbetreiben.

1966 MS Dibeno

Der Kahn wird G & L Köhnle in Didesheim verkauft, fortan ist das Schiff im Neckar zu Hause. Köhnle rüstet das Schiff mit einer 800 PS starken MWM Maschine aus. Der Schleppkahn Dibeno wird damit zum MS Dibeno.

1980 MS Lahntal

Das Schiff wird an B.K. Dehe in Albig (Rheinland-Pfalz) verkauft und in MS Lahntal umbenannt.

2002 MS Lahntal

2002 wird das Schiff an S. Dupont in Wesel verkauft. Der Name MS Lahntal bleibt bestehen. Zwischenzeitlich wurde das Schiff auf 95 Meter verlängert und die Tragkraft auf 1775 Tonnen erhöht.

2007 MS King Loui

Ein weiterer Eignerwechsel steht an. Das Schiff geht an T. Ohl in Petershagen und erhält den Namen MS King Loui.

2015 MS Black Pearl

Das Schiff geht an Zimmer in Goch (NRW) und erhält den Namen MS Black Pearl. Schon bald macht sich das Schiff als "unheimliches" Piratenschiff einen Namen. Nicht etwa weil auf ihm Seeräuber unterwegs wären, aber es wird entsprechend dekoriert, mit Totenkopf am Bug, Piratenflagge, gänzlich schwarzem Anstrich und vielem mehr. Einiges aus der "Piratenzeit" der MS Harley ist heute noch erhalten.
Vermutlich um das Jahr 2019 wir das Schiff wieder eingekürzt, auf die heutige Länge von 85,5 Metern. Damit ist das Schiff unter der 86 Meter grenze und darf auch mit nur 2 Personen Bordpersonal gefahren werden.
Weiter kehrt das Schiff zu seinen Wurzeln als Schubkahn zurück. Am Heck wird eine Vorrichtung angebracht, welche der Einsatz als Schubkahn wieder ermöglicht. Eine Zeit lang wird Black Pearl von MS Serval als Schubkahn genutzt, d.h. Black Pearl wurde regelmäßig von MS Serval geschoben und fuhr dann ohne eigenen Antrieb im Koppelverband.

2020 MS Harley

Das Schiff wird nach Marktheidenfeld verkauft und erhält seinen bislang letzten Namen MS Harley. Die Piratendekoration wird zurückgenommen, aber ist 2022 immernoch sichtbar. So verleit beispielsweise die schwarz gestrichene Achterkajüte dem Schiff einen gewissen klassischen Charm und lässt das Schiff sehr alt wirken.

Laut vesselfinder.com war dies die letzte bekannte Position der MS Harley.

Technische Daten GMS Harley

Länge:80,50 Meter
Breite:9,50 Meter
Max. Tiefgang:2,94 Meter
Tonnage:1498 Tonnen
Maschinenleistung:800 PS
Hauptmaschine:MWM Mannheim
Baujahr:1928
Bauwerft:Vuijk & Zn, Capelle / Ijssel (NL)
Baunummer:549
Alter: 96 Jahre

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