ENI Nr. 02317993 - MMSI Nr. 244730595 Thu. 24. Nov. 2022

MS Pandora

Bild: Der kastenförmige Schrägbug der MS Pandora. Am Bug ist noch der rot überstrichene Erstname "Regensburg" zu erkennen.
Der kastenförmige Schrägbug der MS Pandora. Am Bug ist noch der rot überstrichene Erstname "Regensburg" zu erkennen.
Der Neckar ist nicht unbedingt das Stammrevier des Schrägbugfrachters MS Pandora. Dennoch hat auch er seinen Weg hier her gefunden.

Die kastenförmige Bauweise kam in den 70er Jahren auf und war damals sehr beliebt. Durch die einfachere Bauart waren die Schiffskörper günstiger herzustellen. Die strömungstechnischen Vor- und Nachteile dieser Bauform sind unter Fachleuten umstritten. Später kam man von der kastenförmigen Bauform wieder ab und man trifft sie bei modernen Schiffen eigentlich nicht mehr an.

Bild: Auffallend ist der hohe Dennebaum und die relativ tiefliegende Bugkajüte der Pandora.
Auffallend ist der hohe Dennebaum und die relativ tiefliegende Bugkajüte der Pandora.
Bild: Die unbeladene MS Pandora aus Sliedrecht (NL) auf dem Neckar. Neben ihrer Bugform, deuten auch die 1521 PS darauf hin, daß sie als Schubschiff hervorragend geeignet ist.
Die unbeladene MS Pandora aus Sliedrecht (NL) auf dem Neckar. Neben ihrer Bugform, deuten auch die 1521 PS darauf hin, daß sie als Schubschiff hervorragend geeignet ist.
Bild: GMS Pandora vor der Einfahrt in die Neckarschleuse Besigheim.
GMS Pandora vor der Einfahrt in die Neckarschleuse Besigheim.
Bild: Ein herbstlicher Samstagmorgen... noch weiß niemand an Bord, daß der nächste Einsatz der Pandora die Befreiung des Havaristen Lichtenstein sein wird.
Ein herbstlicher Samstagmorgen... noch weiß niemand an Bord, daß der nächste Einsatz der Pandora die Befreiung des Havaristen Lichtenstein sein wird.
Besonders auffallend an MS Pandora ist der hohe Süllrand bzw. Dennebaum, also die hoch aufragende Einfassung des Laderaums und die im Vergleich dazu sehr tiefliegende Bugkajüte. Man hat den Eindruck als befände sich auf dem Dach der Bugwohnung noch ein Sonnendeck - sieht irgendwie sehr wohnlich aus!

Verlauf der MS Pandora

1969 in Emden erbaut

MS Pandora wurde 1969 für die WTAG auf der Cassens-Werft im ostfriesischen Emden erbaut. Ihr Bauname war MS Regensburg. Die WTAG (Westfälische Transport AG in Dortmund) betrieb das Schiff bis 1976, als das Unternehmen in die Stinnes Reederei überging. Das Schiff wurde nach Mülheim an der Ruhr umgemeldet und behielt den Namen MS Regensburg.

Die renomierte Bauwerft Cassens (1875-2018) gab den Schiffsbau 2016 leider auf und endete ihre Geschäftstätigkeit 2018.

1985 MS Heidrun Arntz

1985 wurde das Schiff nach Duisburg an den Reederei-Schiffsmakler Heinz Arntz verkauft und erhielt den Namen Heidrun Arntz.

1986 MS Pandora

Seit 1986 befindet sich das Schiff im Besitz der Hagenaars und trägt den Namen MS Pandora. Vermutlich wird es dort über Generationen weitergegeben.
1986 war das Schiff auf G. Hagenaar in Hardinxveld-Giessendam gemeldet.
1993 auf G. Hagenaar in Sliedrecht.
Seit 2016 auf S. D. Hagenaar in Sliedrecht.

2022 havarierte MS Lichtenstein freigeschleppt

Am Abend des 21.11.2022 havarierte die 105 Meter lange und mit 1800 Tonnen Salz beladene MS Lichtenstein nach einem missglückten Anlegemanöver bei Eberbach am Neckar. Das Schiff trieb quer in den Fluss und lief mit dem Heck auf Grund. Aus eigener Kraft konnte sich das Schiff nicht mehr aus seiner misslichen Lage befreien. Die Schifffahrt auf dem Neckar musste eingestellt werden, da es kein Vorbeikommen an der MS Lichtenstein gab.
Mehrere Versuch das Schiff freizuschleppen schlugen fehl und eine aufwändige Entladeaktion stand kurz bevor. Schließlich unternahm jedoch die Pandora mit ihrer gewaltigen 1521 PS Maschine nochmals einen Schleppversuch und befreite die Lichtenstein.

Technische Daten GMS Pandora

Ursprünglich war die Pandora (damals MS Regensburg) mit einer 1080 PS MWM Maschine ausgerüstet. Heute wird sie von einer 1521 PS starken Caterpillar Maschine angetrieben. Damit eignet sie sich auch hervorragend für den Einsatz als Schubschiff.

Zuletzt wurde die MS Pandora hier gesehen.
Länge: 85 Meter
Breite: 9,50 Meter
Max. Tiefgang: 3,20 Meter
Tonnage: 1716 Tonnen
Maschinenleistung: 1521 PS
Hauptmaschine: Caterpillar 3512 (B) DI-TA electronic
Baugstrahlruder: 320 PS (DAF)
Baujahr: 1969
Bauwerft: Cassens, Emden (DE)
Baunummer: 81
Alter: 55 Jahre

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